Wäre ich doch der, den du damals liebgewonn' hast...

Shuya ist das beste Beispiel dafür, wie Menschen durch ihre Umwelt beeinflusst werden. Als seine Eltern noch lebten, war ein freundlicher und fröhlicher Junge. Als sie starben, schwor er sich auf seinen jüngeren Bruder aufzupassen. Dazu waren ihm alle Mittel recht. Dann besuchte Karashi das Waisenhaus, auf der Suche nach einem Erben und Shuya sorgte dafür, dass die beiden von ihm adoptiert wurden. Aber Karashi war nicht wie ihr leiblicher Vater. Er wollte den perfekten Trainer haben, der niemals vor einer Herausforderung zurückschreckte und niemals verlor. Der Mann unterzog seinem Sohn ein strenges Training. Nicht nur das, er tötete sogar Pokemon vor seinen Augen oder verlangte von ihm wilde Pokemon zu töten. Er sollte keine Gnade zeigen.

Yukine war in Karashis Augen nur ein Hindernis, welches Shuya zurückhielt. Deswegen schmiedete er einen Plan um die beiden zu entzweien : Yukine schickte er zurück ins Waisenhaus und erzählte ihm, er hätte gesagt er sei nur eine Last für ihn und ohne ihn hätte er ein besseres Leben gehabt. Shuya dagegen erzählte er, sein jüngerer Bruder wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben, ihm fehle ohnehin die Macht ihn zu beschützen.

Ohne seinen jüngeren Bruder gab es nichts mehr, was Karashi davon abhielt Shuya nach seinem Belieben zu manipulieren. Auch als er Jahre später starb, war der junge Mann längst zu dem geworden, was er erschaffen wollte. Der perfekte Trainer, der keine Niederlage akzeptierte und nur die stärksten Pokemon für sein Team akzeptierte. Aber gleichzeitig auch ein Mensch, der verlernt hat anderen zu vertrauen und Mitgefühl zu zeigen.

So wie Shuya glaubte das Yukine nicht mehr in seiner Nähe sein wollte, glaubte Yukine das Shuya ihn weggeworfen hat. Zuerst fiel er in schwarzes Loch, dann verwandelte sich sein Schmerz in Hass. Diese Emotion hat ihn im Waisenhaus am Leben gehalten. Der Preis dafür war allerdings, dass dieser Hass sich tief in sein Herz gefressen hat. Seit damals ist es sein Wunsch, sich an seinem Bruder zu rächen. Nur dafür ist er ein Pokemon-Trainer geworden. Er möchte ihn aller Öffentlichkeit im Kampf besiegen und im Dreck kriechen sehen.

Während Shuya ein vermeintlich tolles Leben führte und zum Top-Trainer aufstieg, fristete der Jüngere seine Tage im Waisenhaus. Für einige Zeit gelang es ihm sogar den älteren zu vergessen, doch je berühmter er wurde, desto mehr stand er in der Öffentlichkeit. Es war unmöglich nicht in den Nachrichten von ihm zu hören.

Hinter seinem Hass und seiner Wut steckt eigentlich immer noch der Siebenjährige Junge, der zutiefst verletzt darüber ist, von seinem letzten Familienmitglied verraten worden zu sein. Sein großer Bruder, der versprochen hat immer für ihn aufzupassen.