In einer anderen Welt...

Kisara war eine begnadete Trainerin und eine freundliche und emphatische Frau. War? Ja, denn sie ist vor 15 Jahren bei der Geburt ihres zweiten Sohnes Yukine gestorben. Aber in einer anderen Welt, zu einer anderen Zeit, könnte sie immer noch am Leben sein. Vielleicht gar nicht in Paldea, sondern in Kanto oder Einall? Ihr Ehemann lässt seine Pokemon nicht gerne kämpfen, deswegen hat er sich für den Beruf des Züchters entschieden. Oder ist es in dieser Welt ganz anders und er ist ein Trainer, so wie sie? Auch ihre Pokemon könnten ganz andere sein als die, für die sie in dieser Welt einst bekannt gewesen ist.

Eine Sache haben alle Kisaras jedoch gemeinsam : In einem Pokemon-Kampf sind sie ehrgeizig und unnachgiebig, aber nach dem Sieg ( oder der Niederlage) wird dem Gegenüber respektvoll die Hand gereicht. Ihre Pokemon gehören für sie zur Familie, nur wenn man sie mit Liebe und Geduld großzieht, können aus ihnen mächtige Verbündete werden.

Eben noch war Kisara mit ihrem Ehemann und ihrem Sohn Shuya unterwegs gewesen, im nächsten Moment landet sie durch ein Portal in dieser Dimension.  Es war ihr Pech nach ihrem Eintritt in die Gegenwart ausgerechnet in die Arme der Menschen zu laufen, die dieses Phänomen um jeden Preis erforschen, selbst wenn es Opfer fordert. Sie kommt ihnen wie gerufen, denn sie erhoffen sich durch die Minami einen Durchbruch, um ihrem Ziel näher zu kommen. Ihre Gene sind etwas Besonderes, mehr wert als jedes Geld der Welt.

Doch Kisara will nicht alles schweigend über sich ergehen lassen, immerhin wartet daheim ihre Familie auf sie. Allerdings werden ihre Peiniger sie wohl kaum einfach zurückkehren lassen und was passiert, wenn sie erfährt was aus den Menschen, die sie liebt, in dieser Welt geworden ist?

So wenig, wie Kisara Yukine kennt, so wenig kennt Yukine seine Mutter. Da sie bei seiner Geburt starb, ist alles, was er über sie weiß das, was sein Vater und sein Bruder ihm von ihr erzählt haben. Laut den beiden sieht er ihr sehr ähnlich, weshalb er sich seine langen Haare bis heute nicht abschneidet. Als wäre ein Verlust für die Familie nicht bereits genug, verstarb drei Jahre später auch noch Taiki Minami. Shuya und Yukine wurden daraufhin von den Verwandten in ein Waisenhaus geschickt. Sie hatten alles verloren, bis auf sich selber. Solange sie zumindest zusammen waren, würden sie alles überwinden können, dachten die beiden.

Bis zu dem Tag an dem Karashi das Waisenhaus besuchte und Shuya dafür sorgte, dass er die Jungen adoptierte. Karashi war jedoch nicht wie ihr leiblicher Vater. Er wollte den perfekten Pokemon Trainer haben, der niemals verliert und sich von nichts aufhalten lässt. Damit er so werden konnte, musste Yukine aus seinem Leben verschwinden und mit einer Lüge gelang es ihm, die Brüder auseinander zu reißen.

Yukine wurde wieder ins Waisenhaus zurückgeschickt. Verraten und verletzt entwickelte er einen tiefen Groll gegen seinen einst geliebten, großen Bruder.